In Hannover, der Heimatstadt der DOMOTEX, tüfteln Dipl.-Ing. (FH) Marco Neudecker und Maximilian Bergholz, M. Eng., mit ihrem Team am Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (IfBB) derzeit an der Aufbereitung und Nutzbarmachung von Spargelsekundärprodukten für biobasierte Extrusionshalbzeuge. Unter dem Projektnamen "SpaPlast" wollen sie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Stickstoffeintrags in die Umwelt leisten.

Niedersachsen stehen einfach auf Spargel

Zu den Zielen des Projekts gehört auch, Spargelschalen für das Marktsegment der Wood-Plastic-Composites (WPC) nutzbar zu machen, die in Europa ein Produktionsvolumen von ca. 260.000 Tonnen pro Jahr aufweisen. Ein signifikanter Teil der WPC wird in Deutschland produziert, um sie für Bodenbeläge, Terrassendielen und vieles mehr einzusetzen. Die Forschenden bereiten die Spargelschalen zunächst technisch auf, um sie dann mittels Extrusion und Spritzgießtechnik zu verarbeiten und ihre Marktfähigkeit zu untersuchen. Im Idealfall leisten Spargelschalen künftig einen Beitrag zu einer kreislauforientierten, nachhaltigen Bioökonomie für die anwendungsbezogene Produktentwicklung – auch und vor allem im Segment der Bodenbeläge.

Altteppichböden warten auf Wiedergeburt

Unternehmen wie Vorwerk, BASF, Findeisen sowie Freudenberg und auch HEIMTEX, der Verband der deutschen Heimtextilien-Industrie e. V., gehören zu den Partnern eines Forschungsprojekts der Aachener Institute TFI (Institut für Bodensysteme) und IKV (Institut für Kunststoffverarbeitung), mit dem ein kreislauffähiger textiler Bodenbelag entwickelt werden soll. Bislang werden Altteppichböden überwiegend einer thermischen Verwertung zugeführt, wobei wertvolle technische Kunststoffe wie PA6 oder PA6.6 verloren gehen. Deshalb entwickeln TFI und IKV aktuell ein Verfahren, um durch die Kombination von Folienextrusion und Polnoppen-Einbindung mittels der Thermobonding-Technologie einen textilen Bodenbelag aus PA6 herzustellen, der für den Recycling-Kreislauf geeignet ist.

Leben – und das Kleben lassen!

Wie die Metamorphose eines traditionellen Bodenbelags in ein zeitgemäßes Material mit hohen Umweltstandards für ein klimapositives, zirkuläres Einrichten gelingen kann, zeigt Tarkett mit Lino Loose-Lay xf². Der Linoleumbelag als Rollenware, der lose verlegt werden kann, wird laut seiner Entwickler aus natürlichen, bio-basierten Materialien hergestellt und soll frei von Phthalaten sowie Weichmachern sein. Die klebstofffreie Verlegung sorgt zudem dafür, dass Klebstoffausdünstungen und -gerüche in Innenräumen vermieden werden.

Vier gewinnt

Sein komplettes Portfolio richtet ter Hürne, der renommierte Fußbodenspezialist aus Südlohn, zunehmend auf das gestiegene Bewusstsein für Nachhaltigkeit aus, inklusive verbesserter Recyclingeigenschaften und einer längeren Lebensdauer der Produkte – Herausforderungen, die ter Hürne nicht erst seit heute aus Überzeugung anpackt, wie das Unternehmen mitteilt: „Wer uns kennt, weiß: Wir machen bei der Fertigung keine Kompromisse: Nicht im Design, der Haptik, in der Qualität oder der Funktion – und schon gar nicht bei der Wohngesundheit und Nachhaltigkeit.“ Auf den Messen dieses Jahres habe ter Hürne bereits zeigen können, dass man seine Produkte konsequent grün denkt – und dafür auch ein durchweg positives Feedback von Kunden und Partnern bekommt, die gemeinsam mit dem Unternehmen diesen Weg gehen, betonen die Brüder Bernhard und Erwin ter Hürne. Aktuell stehen gleich vier innovative Fußbodenlösungen der Münsterländer für die Themen Nachhaltigkeit und Wohngesundheit.

Natürlich Parkett

Laut ter Hürne ist Parkett nach wie vor der ursprünglichste, wohngesundeste und nachhaltigste Bodenbelag überhaupt. Qualitativ hochwertiges Parkett ist authentisch schön, schafft Wohlbefinden und ein gesundes Wohnumfeld für die ganze Familie. Für Handelspartner jedoch ist das Naturmaterial im Verkauf oft herausfordernd. Deshalb bietet ter Hürne mit dem neuen Parkett-Baukasten "Tailored Collection" jetzt eine überzeugende und effiziente neue Sortimentsdimension. Der Clou dabei: 64 Produkte werden auf zwei Quadratmetern POS (Point of Sale) präsentiert und trotzdem soll der Konsument einfach, schnell und entscheidungssicher sein persönliches Traumparkett finden können. Dabei ist die gesamte Tailored Collection in dreizehn Millimetern Stärke und zweieinhalb Millimetern Decklage auf Fichteträger aufgebaut und somit laut ter Hürne auch eine preislich leistungsfähige Antwort zu den Teuerungsschritten auf der Rohstoffseite.

Das Beste aus zwei Welten

Mit dem Hybrid-Echtholzboden Hywood, einer völlig neuen und patentierten Bodengattung, hat ter Hürne schon auf der DOMOTEX 2023 reüssiert. Der Green-Collection-Award Gewinner vereint laut Laudatio das Beste aus zwei Welten: Im Alltagstest ist die ter Hürne-Innovation normalen Gebrauchswertböden absolut ebenbürtig und punktet durch seine Wasserbeständigkeit. Gleichzeitig ist der Boden zu fast 100 Prozent aus echtem Holz und zusätzlich durch den Produktaufbau besonders ressourcenschonend angelegt. In Summe überzeugt Hywood mit all den guten, gesunden Eigenschaften des Naturmaterials und ist damit auch als zirkular angelegtes Bodendesign die Zukunft des Fußbodens aus Holz.

Talcusan – das neue, intelligente Material

Gerade der Bodenbelag mit seiner großen Fläche spielt eine zentrale Rolle für ein gesundes Raumklima – und seine Bedeutung wächst weiter. Denn durch die zunehmend gute Dämmung von Gebäuden vermindert sich der Austausch zwischen Innen- und Außenluft immer mehr, Schadstoffe von Tapeten, Möbeln, Farben und herkömmlichen Böden bleiben somit deutlich länger in der Raumluft. Nicht so bei den ter Hürne-Böden, zum Beispiel bei der Neuheit Avatara. Der Designboden ist frei von Chlor, Phthalaten, Weichmachern und Lösemitteln. Statt PVC verwendet ter Hürne Talcusan. Das neue, intelligente Material besteht vornehmlich aus Kreide und Silikaten und nur zu 30 Prozent aus dem Polymer Polypropylen. Polypropylen wiederum ist inert, es besteht also keine Molekularmigration aus dem Material. Deshalb wird es auch für die Verpackung von Lebensmitteln in direktem Kontakt eingesetzt. Der Boden ist somit emissionsfrei, speichelsicher, Allergiker-freundlich und antibakteriell.

Ausgezeichnetes Upcycling

Doch Avatara schafft nicht nur ein schönes und wohngesundes Zuhause, sondern leistet durch Upcycling und 100-prozentige Recyclingfähigkeit auch einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in der Welt, ausgezeichnet mit dem Plastship-Zertifikat. Denn Zweidrittel des für Avatara eingesetzten Polypropylen bezieht das Unternehmen aus dem deutschen dualen Wertstoffsystem, das Kunden auch unter dem Namen "Grüner Punkt" kennen: Aus einem Joghurtbecher entsteht so ein elementarer Bestandteil des Bodens – und das laut ter Hürne garantiert ohne Abstriche bei Qualität und Wohngesundheit.

Auch technisch hat ter Hürne die neue Avatara-Generation nochmals aufgewertet. Mit der nun gegebenen Nutzenklasse N34 und der neuen zusätzlich eingebrachten Funktionsschicht ist Avatara noch einmal bruchsicherer und doppelt so kratzfest wie ein Vinylboden. Die neue supermatte Oberfläche in handschmeichelnder Oberflächenstruktur soll optisch wie haptisch überzeugen.

Biobasierte Designböden

Die Sōya New Generation schließlich setzt als biobasierter Designvinylboden auf die vielbeschworene Kraft der Sojabohne. Mit ihr hat das ter Hürne-Team eine sehr aufwendige Weiterentwicklung von Vinylböden umgesetzt, die zu unterschiedlichsten Anforderungen perfekt passen soll. Dazu hat das Team in den vergangenen Jahren die aktuellen Entwicklungen auf dem Vinylmarkt genau analysiert, um ein neues SPC-Programm mit einer Nutzschichtstärke von 0,55 Millimetern vorzustellen, das gleich als bewährtes 3-in-1-System in den Markt gebracht wird. Jedes Design ist als SPC unter dem Namen "Solid", als Dryback unter dem Begriff „Pro“ und als Vinyl auf Holzträger unter dem Namen "Comfort" erhältlich. Dabei ist die Comfort-Umsetzung jetzt auch wasserbeständig entsprechend der NALFA-Anforderung ausgeführt – mit den bei ter Hürne unter dem Begriff "SEAL" definierten Leistungsmerkmalen.

Vinyl mit dem Know-how der Holzprofis

"Wir machen Vinyl mit dem Know-how der Holzprofis. Das heißt für uns: Wir sind nicht nur gestalterisch ganz nah an der Natur, sondern vereinen in unseren Vinylböden auch die Werte, die uns als Familienunternehmen wichtig sind: Soya ist biobasiert, emissionsarm, und mit den bekanntesten deutschen Umweltsiegeln zertifiziert", betont Nadine Lensing, Produktmanagerin Designböden bei ter Hürne.