Halle 3, Stand F31

Die Schulen des Teppichdesigns

Mit ihrer sechsten exklusiv für die DOMOTEX konzipierten Ausstellung "The 4 Seasons" begibt Valadan sich auf die Suche nach der Seele des Teppichdesigns. Wer die DOMOTEX kennt, der weiß, wo er eine einzigartige Kombination aus Moderne und Tradition finden kann: Bei Lila Valadan auf dem Messestand von Mohammad Naziri. Dort lädt sie diesmal die Besucher der DOMOTEX 2020 mit ihrer Ausstellung "The 4 Seasons" zu einer ungewissen Reise ein, zu einer Reise "der Stille, Tugend, Harmonie und des Chaos", wie sie sagt. Auf dieser Reise könne man, so Valadan, einer unerzählten Geschichte begegnen. Sie handelt von einem Gespräch zwischen verschiedenen Schulen des Teppichdesigns – ein Gespräch, das nur das Unterbewusstsein hören kann.

Minimalismus – Minimalistisches Design

Reduzierte Muster, eindeutige Farben; mithin die Schönheit in ihrer reinsten Form: Die Stille des Minimalismus, der bereits im 12. Jahrhundert als Tugend der iranischen Mystiker galt, erzeugt einen Reiz, der durch seine Einfachheit absolut überzeugt. Abwesenheit, nicht Reduktion, zeigt sich hier – und damit eine Auseinandersetzung mit dem Wesen des Designs. Die in Hannover zu sehende Minimalism-Kollektion soll damit die Manifestation von Sufi-Überzeugungen und -Traditionen sein, die zu einer göttlichen, einzigartigen Zeitlosigkeit verwoben sind.

Geometrie – Geometrisches Design

Die Geometrie sieht Valadan als zeitloses Mittel, um den Anfang mit dem Ende zu verbinden. Die Geometrie steht für sie seit jeher für mehr als nur ausdrucksstarke geometrische Muster, für Valadan ist sie eine mächtige Symbolsprache. Im alten Persien verwendeten die Architekten (pers. „Muhandis“) die Geometrie als Hilfsmittel, um die Proportionen des Himmels zu vermessen und auf diese Weise ein harmonisches Gleichgewicht auf der Erde zu schaffen. So verbindet seit jeher die Geometrie die Wissenschaft mit der künstlerischen Welt. Mit ihrer Serie „Geometrie“ will Lila Valadan die alte geometrische Weisheit des Ostens zu einer einzigartigen Interpretation führen, mit der das Wesen der Mathematik mit der Architektur eines fein gearbeiteten Teppichdesigns hervorragend in Einklang gebracht wird.

Floral – Florales Design

Der Garten, der in der persischen Mythologie das Paradies und damit auch das Ende symbolisiert, gilt als Ort der spirituellen Erholung – voller Blumen und Blüten. Die Geschichte des persischen Gartens begann vor Tausenden von Jahren mit einer wachsenden Sehnsucht, die uns noch heute antreibt: die Sehnsucht danach, EINS zu sein! Eins sein mit der Natur, eins sein mit dem Moment und eins sein mit uns selbst. Valadan erinnert daran, dass der Geist, wenn er den Körper verlässt, mit dem Wind davontreibt. Auch deshalb verweist ihre Serie „Floral“ mit Teppichen höchster Handwerkskunst auf einen mystischen Garten, der zwischen Tradition und Moderne schwebt. „Floral“ dechiffriert diese Beziehung zwischen der Seele und ihrer Bewegung, die eine Beziehung zwischen einer Entität und ihrer Umgebung ist, und schließt dabei den mystischen, durch höchste Handwerkskunst zwischen Tradition und Moderne schwebenden Garten mit ein.

Untitled – Transitional Design

Die vierte Saison in Valadans Ausstellung auf der DOMOTEX 2020 steht für das Unentdeckte, das Unsichtbare und das Unbekannte. Aufgelöste Strukturen, überraschende Farben, eine neue Perspektive der Tradition – all das soll laut Valadan auch eine neue Sicht auf das Leben eröffnen. Unregelmäßigkeiten verzerrter Strukturen verstärken in ihrer Serie „Untitled“ sowohl die künstlerische Originalität als auch den ästhetischen Reiz und spiegeln so die Überzeugung wider, dass wahre Schönheit in der Unvollkommenheit liegt. Mit ihrer Serie „Untitled“ betont Valadan die Dichotomie zwischen Chaos und Struktur – sie betont die innere Unruhe, die Neugier, das Streben, den Drang, die strukturierte Verwirrung.