In Deutschland stellen Holzfußöden nach wie vor das Nonplusultra in einem zeitgenössischen Zuhause dar. Rund die Hälfte aller neu verlegten Beläge bestehen aus diesem natürlichen Material. Gleichwohl haben sich die Hersteller etwas einfallen lassen, um nicht nur die immer gleiche Eiche-Dielen-Qualität anbieten zu können. Zudem lässt sich feststellen: Die Hersteller werden zunehmend auskunftsfreudiger, was die Herkunft der verwendeten Hölzer angeht. Manche geben an, nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu beziehen – zertifiziert etwas durch die international tätige Non-Profit-Organisation Forest Stewardship Council, kurz FSC.

Auch fällt bei den Innovations@DOMOTEX 2016 auf, dass sich Hersteller immer häufiger anschicken, neue Holzarten zu lancieren. So zeigt der italienische Anbieter Bassano Parquet mit "Maso" etwa ein dreischichtig aufgebautes und dunkel gebeiztes Parkett aus Lärche. Noch einen Schritt weiter geht UAB Grigo mit "Moor-Ulme", die ähnlich wie die bekannte "Moor-Eiche" ebenso lange in dem feuchten Morast verbracht hat und dadurch sehr hart und resistent gegen UV-Strahlen ist. Selbst für den Outdoor-Bereich werden neue Qualitäten aufgeboten, etwa bei iDeck , die sich mit ihrem "Easychange-System" via Schlüsseltechnik einen Namen gemacht haben und nun auch Bambusdielen für die Terrasse anbieten.

Nach wie vor aktuell ist auch der Vintage-Look – samt Astlöchern, Kernrissen, ja selbst mit Sägeblätterspuren. So bietet die Gerko Parketindustrie aus Belgien massive Dielen an, die in Struktur und Farbe an Treibholz aus den 1960er Jahren erinnern und in einer Länge von bis zu drei Metern erhältlich sind. Mit "Graphic Reclaimed Organic Painted Pine Chevron" präsentiert Havwoods aus Großbritannien Kiefernplanken, die aus Brennereien und Flugzeug-Anlagen stammen und für die Bodenverlegung aufgearbeitet werden. "Par-ky Lounge 06" ist zwar nur ein Furnierboden aus dem Hause Decospan , zeigt aber aufgrund kreisförmiger Sägeblattspuren in der obersten Schicht dennoch eine markante Optik.

Daneben gibt es neue, ungewöhnliche und besonders fantasievoll gestaltete Holzböden. Überraschend erscheint die Idee, ein modisches Schottenkaro auf den Boden zu bannen, wie es Mafi Naturholzboden mittels Thermobehandlung bei seinem neuen Produkt "Carving Club I" vormacht. Ebenso interessant, vor allem für anspruchsvolles Interior-Design, dürfte das Parkett der Mailänder Designerin Patricia Urquiola in Löffelbiskuit-Form sein. Es trägt folgerichtig den Namen "Listone Giordano Biscuit Collection", stammt aus dem Hause Margaritelli und erzeugt diverse Geometrien – inklusive einer leichten Oberflächenwölbung.

Neben diversen technischen Features, die oft auf eine Wassersperre bei Parkettböden hinauslaufen – siehe etwa das "Hydro Parquet" von Hüma Parkettsystem mit wasserdichter Gummifuge – finden sich auch so innovative Produkte wie das "Lambdafloor"-Parkett von Prestige aus Polen, das mit einem Aluminium-Layer zwischen Holzoberfläche und wasserabweisendem Trägermaterial ausgestattet ist und auf diese Weise die Wärmeleitfähigkeit bei Fußbodenheizungen verbessert.