Ein gut gemachter Boden ist für einen Tänzer so wichtig, wie ein gut verlegter Rasen für Thomas Müller oder ein Seil und eine Leinwand für Tyson Fury. Ob Sie nun ein Mittelfeldspieler des FC Bayern oder der WBC-Schwergewichtsweltmeister sind, der richtige Bodenbelag kann den Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Leistung ausmachen und, was noch wichtiger ist, das Verletzungsrisiko verringern oder erhöhen.

Wie die Turnhallen, Studios und Trainingsplätze, auf denen sie trainieren, haben auch die modernen Tanzböden einzigartige Vorteile für die Athleten, die sie nutzen, unabhängig von ihrer Disziplin. Da es sich bei all diesen Aktivitäten um Zuschauersport handelt, müssen sie auch optisch ansprechend sein, weshalb Holz oft die bevorzugte Ästhetik ist.

Welche Möglichkeiten gibt es also? Das hängt in der Regel von der jeweiligen Disziplin ab. Balletttänzer zum Beispiel werden etwas ganz anderes wollen als jemand, der Ballroom oder Modern Jazz tanzt. Ein perkussiver Tanz wie Stepptanz benötigt eine gefederte Oberfläche mit einer Vinylschicht, die den Bewegungen standhält. Unabhängig von der Stilrichtung ist jedoch einer der wichtigsten Ausgangspunkte, dass der Boden rutschfest sein muss. Rutschfestigkeit ist nur insofern wichtig, als sie nicht zu viel Steifigkeit mit sich bringt. Tänzer zum Beispiel brauchen eine Kombination aus Energierückgabe und Stoßdämpfung, wie es die Experten nennen. Athleten und vor allem Sportler brauchen in der Regel eine noch höhere Energierückgabe. Wenn Thomas Müller einen langen Ball nach vorne spielt, muss er abprallen.

Ein Schwingboden hat seine eigene Sprungkraft, absorbiert aber auch Stöße und stützt und dämpft die Tänzer, unabhängig davon, ob er durch eine der beiden beliebtesten Arten von punktelastischen oder flächenelastischen Schwingböden unterstützt wird. Punktelastische Böden absorbieren den Aufprall am Punkt des Aufpralls. Wenn der Tänzer auf den Boden auftrifft, wird der Aufprall also genau an dieser Stelle absorbiert. Der Grad der Ablenkung wird durch die Verwendung von gepolstertem Vinyl an der Kontaktstelle erzeugt.

Flächenelastische Böden lenken den Aufprall über eine größere Fläche ab. So bieten sie ein hohes Maß an Stoßdämpfung und Komfort: einer der Gründe, warum flächenelastische Böden immer beliebter werden.

Was die Materialien betrifft, so hat man in der Regel die Wahl zwischen Holz und Vinyl. Laminatböden neigen dazu, zu rutschig zu sein und leicht zu verkratzen. Holzböden sind in den meisten Tanzstudios zu finden, auch wenn sie in der Regel teurer sind: Sie sind ideal für Ballett, Latein und Gesellschaftstanz, aber natürlich weniger geeignet für Stepptanz, selbst wenn sie durch einen geeigneten Lack geschützt sind.

Vinyl ist wegen seiner Widerstandsfähigkeit sehr beliebt und schützt die Oberfläche vor Schuhabdrücken, während es gleichzeitig eine gute Griffigkeit und ein hohes Maß an Nachgiebigkeit bietet. Gefedertes Sportvinyl gibt es in verschiedenen Stärken, in der Regel von 5 mm bis 10 mm.

Angesichts der Bedeutung einer zuverlässigen, ebenen Oberfläche für eine Tätigkeit, die auf der ständigen Interaktion des Ausführenden mit ihr beruht, ist es wichtig, dass er oder sie das Gefühl hat, dass er oder sie ihr tatsächlich vertrauen kann. Es gibt jedoch keine speziellen technischen Normen für Tanzböden. Der am häufigsten verwendete Maßstab ist die EN 14904, die für Mehrzweck-Sportböden verwendet wird.

Das ist nicht weiter verwunderlich, denn Sportler suchen in der Regel nach den gleichen Leistungs- und Sicherheitseigenschaften suchen. In Deutschland hat die Sportgruppe eine Partnerschaft mit dem multinationalen Chemieunternehmen BASF für den Vertrieb und die Verlegung eines neuen, nachhaltigen Bodenbelagssystems mit Infinergy, dem ersten expandierten thermoplastischen Polyurethan (E-TPU), das speziell für Bodenbelagssysteme entwickelt wurde. Das Hochleistungsmaterial zeichnet sich durch ein starkes Umweltprofil aus und ist Öko-Tex-zertifiziert. Alle Aspekte der Funktionalität, Stabilität und Umweltverträglichkeit wurden ausgiebig getestet und machen Infinergy zu einer glaubwürdigen Alternative zu bisher verwendeten Materialien. Darüber hinaus gewährleistet es einen Produktionskreislauf ohne Restmüll, da es vollständig verwertet und wiederverwendet werden kann, ohne dass schädliche Rückstände entstehen.

Mit der Sport Group hat die BASF einen Partner gefunden, der das neue System weltweit vertreibt und installiert, wie Jens Dierssen, Director Global Business Incubation Infinergy, zu Protokoll gibt: "Die strategische Zusammenarbeit zwischen der Sportgruppe und BASF wird den Sportstättenbau um eine neue, nachhaltige Lösung bereichern." Die Sportgruppe mit Hauptsitz in Burgheim ist das weltweit größte Unternehmen für Sportböden.

Der Konzern bietet in mehr als 70 Ländern Kunstrasen-Sportplätze, Leichtathletikbahnen, Spielfelder und Produkte für den Landschaftsbau an und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Forschung und Entwicklung über die Herstellung und Verlegung bis hin zum Recycling ab. Infinergy® eignet sich aufgrund seiner besonders effektiven Dämpfungseigenschaften hervorragend als Bestandteil von Fallschutzböden, die insbesondere Kinder bei Stürzen auf Spielplätzen vor Verletzungen schützen. Die Sport-Gruppe deckt mit ihren Tochtergesellschaften Polytan GmbH und Melos GmbH als strategischer Distributor den Vertrieb und die Verlegung solcher Fallschutzböden mit Infinergy ab.

Sportholzböden: Die harten Fakten

Einer der Faktoren, die die Eignung von Holz für Turnhallen bestimmen, ist die Härte des Holzes. Hartes Ahornholz zum Beispiel hat einen Härtegrad von 1450, was im Vergleich zu Eiche, Nussbaum und Kiefer sehr hoch ist. Dieser Härtegrad garantiert auch eine längere Lebensdauer als viele andere Hölzer, die sich schneller abnutzen, vor allem in stark begangenen Bereichen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein harter Turnhallenboden noch nach 50 Jahren oder mehr in Gebrauch ist. Die Stoßfestigkeit von Hölzern wie Ahorn kann auch dazu führen, dass Bälle besser abprallen, was sie ideal für Mehrzweck-Sportböden macht. Und weil es Stöße absorbieren kann, ist es weniger anfällig für Schäden durch harte Schläge und Gewichte. Es hat auch die größte Stabilität und reagiert weniger empfindlich auf Umweltveränderungen, d. h. es ist weniger anfällig für Risse, z. B. durch Temperaturschwankungen.

In den letzten Jahren ist jedoch mit Polyurethan ein neuer Konkurrent aufgetaucht, der eine hervorragende Langlebigkeit bietet und kostengünstiger ist als Hartholz. Auch dieses Material stellt die meisten Menschen zufrieden, die eine harte Spielfläche mit optimalem Ballabsprung wünschen. Holz ist ein hochwertigeres Produkt, aber wenn Sie den Belag nicht für etwas wie Basketball verwenden, ist es eine wirtschaftlichere Option.

Wissenschaft und Nachhaltigkeit

In den Niederlanden haben der Künstler und Innovator Daan Roosegaarde und sein Team für den Sustainable Dance Club in Rotterdam einen Öko-Fußboden entworfen, der bis zu 25 Watt pro Modul erzeugt und damit genug Energie für die Beleuchtung und das DJ-Pult des Clubs liefert. Die Module biegen sich leicht, wenn man sie betritt. Im Inneren jeder Fliese befindet sich ein elektromechanisches System, das die kleine vertikale Bewegung, die von tanzenden Menschen erzeugt wird, in eine Drehbewegung umwandelt, die einen Generator antreibt, der die Energie erzeugt.

Die Dutch Energy Floors arbeiten nach der Philosophie, dass alle Technologien verfügbar sind, um eine nachhaltige Welt zu schaffen. "Wir müssen uns dessen nur bewusst werden und diese Technologien in unser tägliches Leben einbeziehen", sagen sie. "Energy Floors will ein Bewusstsein für die Erzeugung erneuerbarer Energie und die Auswirkungen auf die Umwelt schaffen. Wir tun dies, indem wir die Energieerzeugung sichtbar, interaktiv, intelligent und unterhaltsam machen."

Diese intelligenten Böden interagieren mit der Öffentlichkeit und beziehen sie in ein einzigartiges und interaktives Energieerlebnis ein. Mit anderen Worten: "Wir entwerfen und bauen Böden, die Energie erzeugen, die intelligent und interaktiv sind und die Nachhaltigkeit sichtbar machen. So wird jedem, der sie betritt, klar, dass sie wirklich etwas bewirken können."

In Großbritannien ist Harlequin Floors dafür bekannt, elastische und resonanzfähige Böden zu liefern, die sich für alles eignen, von Ballett über Stepptanz bis hin zum irischen Tanz, einem einzigartigen und unverwechselbaren Stil, der oft durch den starren Oberkörper und die komplizierte Fußarbeit der Tänzer gekennzeichnet ist. Der repetitive und perkussive Charakter erfordert eine strapazierfähige Oberfläche. Außerdem müssen sie resonant sein, damit beim Auftreffen des Schuhs auf den Boden ein tiefer, klarer Ton entsteht - ein Schlüsselelement, das den irischen Tanz einzigartig und unverwechselbar macht und ein weiterer Beweis für die Besonderheit des Themas ist.

Es gibt ein Sprichwort: "Look smart and you'll play smart". Damit ist nicht nur gemeint, was man trägt.

Autor: Richard Burton / Worldshow Media