Schaut man auf die Möglichkeiten, lässt sich entdecken, dass diese vielfältiger sind, als vielleicht zunächst vermutet. Und damit nicht genug: Bisher eher selten eingesetzte Materialien schaffen Raum für weitere Individualisierung. Im Vorfeld der DOMOTEX 2023 in Hannover verschaffen wir uns daher einen kleinen Überblick über die Boden- und Teppichtrends, die Ihnen zukünftig zu Füßen liegen könnten.

Rasantes Wachstum gepaart mit positiver CO2-Bilanz

Holzböden und neue Fußbodentrends – geht das überhaupt zusammen?! Aber natürlich! Auch wenn Holzdielen zu den ältesten bekannten Bodenbelägen überhaupt gehören, spielt der Klassiker nach wie vor eine wichtige Rolle. Ob als Parkett in Fischgrätoptik oder in Form geölter Massivholzdielen – der Naturstoff lässt sich mit nahezu allen Einrichtungstypen bestens kombinieren. Das gilt auch für die umweltschonenden Alternativen, die zunehmend den Markt erweitern, zum Beispiel Bambus. Nicht nur dessen rasant schnelles Wachstum und die damit einhergehende positive CO2-Bilanz machen diesen Rohstoff so nachhaltig und interessant, er bietet zudem eine neue, natürliche Optik. Das Fußgefühl ist, wie immer bei Holz, ausgesprochen angenehm und ihre enorme Härte macht Bambusböden nicht nur strapazierfähig, auch der Pflegeaufwand hält sich in Grenzen.

Spezialisierte Anbieter wie MOSO International aus dem niederländischen Zwaag entwickeln und kreieren Bambusprodukte für den Innen- und Außenbereich, die höchsten technischen Anforderungen und Qualitätsstandards entsprechen und die die Schönheit der Anwendungen unterstreichen. Insbesondere Wohntrends wie das skandinavisch-japanische "Japandi" setzen gerne auf natürliche Rohstoffe wie Bambus sowie allgemein Holz und verbinden damit Minimalismus und Wohnlichkeit zu einem in Mitteleuropa zunehmend begehrten Einrichtungsstil.

Don’t smoke your carpet

Angenehm an den Füßen, schalldämmend, optisch vielfältig und aus Naturmaterialien besonders nachhaltig: Textile Bodenbeläge gehören, ähnlich wie Holz, zu den Dauerbrennern unter den Trendsettern der Branche. Die Werkstoffe sind in der Regel hinlänglich bekannt. Neben strapazierfähiger Wolle, edler Seide, weichem Filz, kostengünstigen Kunstfasern und robustem Sisal gesellt sich aber zunehmend ein Material, das sich gefühlt seit wenigen Jahren zu nahezu allem gesellt: der Hanf. Doch in diesem Fall lässt sich die Sinnhaftigkeit kaum leugnen. Schon seit langer Zeit nutzt die Menschheit die vielen positiven Eigenschaften des Hanfes. Als eine der ältesten Nutzpflanzen überhaupt liefert Hanf besonders robuste und widerstandsfähige Fasern, die früher gerne zu Tauen, Segeln oder Säcken verarbeitet wurden. Mit dem Aufkommen industriell produzierter Kunstfasern sowie von politisch motivierten Anti-Cannabis-Bewegungen geriet die Pflanze jedoch aufs Abstellgleis.

Seit geraumer Zeit jedoch nimmt – im Zuge einer allgemeinen Rückbesinnung auf natürliche Fasern – die Nutzung von Hanf auch in Europa wieder zu. Schon der Anbau birgt ökologische Vorteile: weil die Pflanzen bereits nach wenigen Tagen den Boden vollständig beschatten und somit kein Unkraut aufkommen lassen, bedarf es keiner Herbizide. Zudem ist Hanf, ähnlich wie Bambus, eine sehr schnell nachwachsende Pflanze.

Die im Handel erhältlichen Produkte bestehen in der Regel aus Gemischen unterschiedlicher Naturfasern. Zum Hanf gesellen sich meist noch andere Garne aus Schurwolle, Jute oder Baumwolle, was den daraus gewebten Teppichen individuelle Charaktere und spezielle Eigenschaften verleiht.

Auch der eine oder andere Nachteil soll hier nicht verschwiegen werden. Auf den Handel mit Hanfteppichen spezialisierte Anbieter wie URBANARA oder Grüne Erde weisen insbesondere darauf hin, dass ihre Produkte empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren können. Die Händler empfehlen daher, ihre Teppiche ausschließlich in Innenräumen, und dort bevorzugt in Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmern zu verwenden.

Marmor, Stein und…

Wenn also kein Hanf, wie wäre es dann mit naturbelassenen Steinfliesen für Küche oder Badezimmer als Alternative zur Kachel? Doch nicht nur dort sorgen Natursteinböden oder Keramikfliesen immer öfter für eine neue Textur und einen angenehm reduzierten Look. Die schier endlose Auswahl an Farben, Formen und Strukturen, von Marmor über Granit bis zu Schiefer, vermag selbst pragmatische Laminatjünger zu begeistern und einer zweiten Karriere als Innenarchitekt zuzuführen. Den Wunsch nach Individualität, oder besser noch nach Exklusivität, erfüllen dabei oft natürliche Einschlüsse, nicht selten kunstvolle Mosaike und manchmal auch zur Singularität hochgejazzte Brennfehler. Auch das wiederentdeckte Terrazzo-Design ermöglicht ein hohes Maß an lebendiger Einzigartigkeit. Anbieter von exklusiven Natursteinböden wie Steinlese aus Krefeld bieten neben dem eigentlichen Produkt meist auch umfassenden Service und eine eingehende Beratung.

Es gibt übrigens auch praktische Gründe, die für die nahezu unverwüstliche Natursteinvariante sprechen: Im Zuge der bundesweiten Umstellung auf Wärmepumpen ist es beispielsweise gut zu wissen, dass sich das Naturmaterial besonders gut mit Fußbodenheizungen verträgt. So viel Gutes, man ahnt es, hat aber oft auch seinen Preis. Je nach Anbieter und Exklusivität können sich die Kosten für Natursteinböden in durchaus gehobenen Bereichen bewegen.

Hoffentlich ist es Sichtbeton

Wer es günstiger, aber dennoch mineralisch mag, landet bei einem echten Trendsetter: Sichtbeton. Längst hat sich der Estrich von seinem Dasein als unbeachteter Untergrund für andere Bodenbeläge befreit und setzt seitdem Designakzente. Ganz gleich, ob poliert oder geschliffen, der fugenlose Sichtbeton wirkt zeitlos modern und verleiht insbesondere weitläufigen Wohnräumen den gewünschten industriellen Charme. Und wer Sorge hat, dass das auf die Dauer doch etwas trist wirken könnte, kann über eine abschließende Versiegelung verschiedene Glanzgrade realisieren oder den Sichtestrich sogar einfärben. Vom strahlenden Weiß bis hin zu kräftigen Farben oder Mustern sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Nimm Gutes – und laufe darauf

Ein wesentliches Zukunftsthema bei Bodenbelägen, das auch in diesem Artikel bereits mehrfach angeklungen ist, ist die Nachhaltigkeit. Und die führt uns zum Abschluss unseres kleinen Überblicks zu einer eher klassisch anmutenden Lösung, der nicht jeder sofort die ökologische Gewissenhaftigkeit zutraut: Linoleum. Der von dem englischen Chemiker Frederick Walton 1860 entwickelte faserverstärkte Bodenbelag, der im Wesentlichen aus Leinöl, Korkmehl und Jutegewebe besteht, erfüllt aus heutiger Sicht alle Kriterien eines nachhaltigen Produktes und ist daher vielleicht moderner denn je.

Linoleum besitzt zudem viele positive Eigenschaften, die es als Bodenbelag prädestinieren. Der Hauptvorteil des Linoleums ist sicher seine Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Beanspruchungen. So bilden sich beispielsweise Druckstellen, die durch hohe Belastungen entstehen, nach einiger Zeit fast vollständig zurück. Darüber hinaus ist Linoleum antistatisch, leicht fungizid und bakteriostatisch. Ursache ist die permanente Emission geringer Mengen verschiedener Aldehyde, die aus der praktisch nie endenden Leinölautoxidation an der Luft stammen oder Reste der Oxidationsreaktion im Herstellungsprozess sind. Dieser Effekt hat dazu geführt, dass Linoleum bevorzugt als Bodenbelag in Gebäuden mit erhöhten Hygieneanforderungen verwendet wurde und auch heute wieder wird.

Dank Anbietern wie beispielsweise forbo flooring aus Paderborn, die das Linoleum mit frischen Farben und Designs aufpeppen, macht dieser so ungemein praktische und sympathische Boden selbst in unseren Wohnräumen wieder eine gute Figur.

Weiterführende Links

MOSO International B.V.
Clip: https://youtu.be/-dmQkmdd4m4

URBANARA GmbH
Clip: https://youtu.be/mqiymFQs9UA

Steinlese GmbH
Kontakt: Erkan und Erdem Kaya, Geschäftsführer

Forbo Flooring GmbH
Clip: https://youtu.be/TgPubKp_m2o
Kontakt: Martin Thewes, Geschäftsführer