"Impulsgeber unserer Arbeit ist die kontinuierliche Neuformulierung von Ideen in Bezug auf zeitgenössische ortsspezifische Räume. Als Inspiration diente uns hier Kurt Schwitters 'Merzbau' (1927-37), den er in seinem Atelier im Haus seiner Familie in Hannover geschaffen hatte. Als Designer, die mit dem Mittel der Collage arbeiten, greifen wir die von Schwitters erfundene Wortschöpfung 'Merz' auf und übertragen die Verortung sowie die dem Konzept innewohnende Betrachtungsweise auf den orts-spezifischen Grundriss der DOMOTEX in Hannover.

Die räumliche Dimension unserer Installation wird nicht durch Wände formuliert, vielmehr stellen wir den Besucher in einen Kontext individueller räumlicher Koordinaten, die von einem imaginären Zentrum ausgehen. Die bildhafte Collage und die diagonale Bewegung auf dem Boden basieren auf Beschreibungen der Objekte, die die unsichtbaren Böden und Oberflächen von Schwitters Merzbau bedeckten.
Uns interessiert, wie Material definiert wird und wie diesem im Laufe der Zeit neue Werte zugeschrieben werden. Unser Hauptinteresse liegt darin, die Entwicklung des Merzbaus als allmähliche Öffnung eines Raums nachzuvollziehen, von dem aus sich innerhalb eines Familienwohnhauses Bereiche des 'Wohnens' und Bereiche der 'Kunst' entfalten."