Die besten Tipps, wie Sie WPC-Böden schützen und Schäden vermeiden
Verbogen, verkratzt, verfärbt – wenn Holz-Kunststoff-Dielen leiden. Ursachen und nützliche Tipps rund um WPC-Böden
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Im Outdoorbereich überzeugt der Verbundwerkstoff "Wood Plastic Composites", kurz WPC, gegenüber Holzdielen vor allem durch seine Pflegeleichtigkeit und Witterungsbeständigkeit. Dennoch beklagen manche WPC-Terrassenbesitzer Verformungen, Kratzer oder das Loslösen von der Verankerung. Wir haben mit Nedjeljko Grežina von Freiraumgestalter über verschiedene Schäden und ihre Ursachen gesprochen. Wir geben praktische Tipps, wie Sie Beschädigungen vermeiden können und wie Sie im Schadensfall Ihre WPC-Dielen austauschen.
Expertentipps zum Dielenkauf
Wer beim Kauf von WPC-Dielen auf gute Qualität achtet, kann von Anfang das Schadensrisiko minimieren. Doch wie erkennt man, was hochwertige Produkte sind? WPC-Experte Nedjeljko Grežina von Freiraumgestalter hat folgende drei Tipps für den Kauf:
Liebäugeln Sie gar nicht erst mit Produkten, die brandneu auf den WPC-Markt gekommen sind. Bisher wurden zahlreiche Neuentwicklungen schnell wieder aus dem Programm genommen, weil sie zu häufig Fehler aufwiesen. Recherchieren Sie deshalb Ihr favorisiertes Produkt ausführlich nach Nutzererfahrungen. Wenn bisher kaum negative Erfahrungen damit gemacht wurden, können Sie diese beruhigt auch kaufen. Die beste Qualität ist noch keine Garantie, dass ein Schaden ausgeschlossen ist. Kaufen Sie für den Fall der Fälle lieber ein paar Dielen mehr, die Sie bis dahin in der Garage, im Keller oder auf dem Dachboden lagern.
1. Schäden durch mechanischen Materialabtrag
Im Winter bleibt Streugut gern im Schuhprofil hängen. Wenn Sie dann über Ihre WPC-Terrasse laufen, können Sie einige Kratzer verursachen. Auch Haustiere hinterlassen Kratzer: Wenn sich auch Hunde oder Katzen auf der Terrasse aufhalten, können ihre Krallen kleine Rillen in die Dielen schürfen.
Vermeidbar durch:
"Achten Sie beim Kauf der WPC-Dielen auf die Kratzfestigkeit-Kategorie. Gerade bei Haustieren sollten Sie niemals weiche Dielen verlegen. Im Umkehrschluss bedeutet eine harte WPC-Diele jedoch nicht, dass Kratzer ausgeschlossen sind. Wenn sie einen entdecken, sollten Sie (entgegen mancher Reinigungstipps) lieber nicht versuchen, den Kratzer abzuschleifen", so Experte. Er rät dann zu mehr Gelassenheit: "Mit Sicherheit werden weitere kleine Kratzer folgen. Zusammen ergeben sie wieder ein natürliches Gesamtbild."
2. Schäden durch zu starke mechanische Belastung
Wenn schwere Blumenkästen oder Sonnenschirmständer auf den WPC-Terrassen lasten, können die Dielen auch nachgeben und dauerhaft verbiegen.
Vermeidbar durch:
Planen Sie vor dem Verlegen, an welchem Platz Gartenmöbel und Bepflanzungen auf Ihrer WPC-Terrasse stehen sollen. Damit sich an diesen Stellen die Dielen nicht durchbiegen können, verringern Sie dort den Abstand der Unterkonstruktionsbalken. "Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr geplanter Abstand ausreichend gering ist, kontaktieren Sie am besten den WPC-Hersteller, um Rücksprache zu halten." Unser Experte warnt "Zu geringe Abstände können schnell hohe Kosten allein für die Unterkonstruktion verursachen."
3. Schäden durch heftigen Aufprall
Extrem große Hagelkörner sind eher eine Seltenheit, können aber im schlimmsten Fall durch den heftigen Aufprall Spuren auf der WPC-Terrasse hinterlassen. Außerdem kommt es immer wieder zu kleinen Schäden bei Nutzung von WPC in der Gastronomie, wenn zum Bespiel schwere Sachen auf die Dielen fallen. Dadurch kann der Boden helle Flecken bekommen oder gar Löcher.
Vermeidbar bzw. entfernbar durch:
Schwere Aufschläge können den Sauerstoff, der in den Dielen enthalten ist, nach außen pressen und so helle Flecken verursachen. "Die Stellen verblassen mit etwas Zeit wieder von alleine", so der Experte. Sollten Sie die Flecken lieber sofort entfernen wollen, rät Nedjeljko Grežina. "Schrubben Sie dann mit mildem Seifenwasser Ihre Terrasse. Das wäscht die Flecken wieder aus."
Sollten die schweren Gegenstände genau auf eine Hohlkammer in einer WPC-Diele fallen, besteht in dem Bereich vor allem das Risiko, dass das Malheur ein Loch in der Diele hinterlässt. "Massive Dielen sind bei solchen Fällen immer die bessere Wahl", so Grežina.
4. Schäden durch UV-Strahlung
Wenn die Sonne intensiv auf den WPC-Boden strahlt, kann die Farbe der Dielen ausbleichen. In der Regel bleicht das Sonnenlicht WPC-Dielen nach einem Jahr leicht aus. Danach halten sie den helleren Ton in etwa weiter.
Vermeidbar durch:
Das Aufhellen der Dielen ist natürlich nicht zu vermeiden. Um sicher zu gehen, dass Sie spätestens nach einem Jahr aber Ihren Wunschfarbton auf der Terrasse liegen haben, sollten Sie sich vor dem Kauf Proben zeigen lassen, wie Ihr WPC-Favorit geblichen aussieht. Wenn Sie jederzeit den selben Farbton haben möchten, können Sie zu ummantelten Dielen greifen. Die Beschichtung verhindert das Ausbleichen der Farbe, kommt allerdings immer mit einer künstlicheren Optik daher.
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5. Schäden durch thermische Belastung
Wenn die Sonne auf die WPC-Dielen scheint, sind diese vor allem im Sommer thermischen Belastungen ausgesetzt. Durch das Aufheizen des Bodens kann sich dieser sogar verformen.
Vermeidbar durch:
Um ein starkes Aufheizen im Sommer einzudämmen, empfiehlt Grežina neben der Wahl von helleren Farbtönen bei WPC-Böden auch eine Überdachung. "Allerdings sollte man keine Glasüberdachung wählen", warnt der Experte. "Darunter verstärkt sich der Aufheiz-Effekt, sobald intensiv Sonne darauf scheint."
Das Risiko, dass sich WPC-Dielen aufwölben, kann nicht nur durch Einhalten der Abstände, sondern auch durch eine WPC-Zusammensetzung mit höherem Holzanteil eingedämmt werden. Denn es ist der Kunststoff in den Dielen, der sich bei Wärme ausdehnt, vor allem in Längsrichtung.
6. Schäden durch Durchfeuchten
Wenn Feuchtigkeit vom letzten Regen oder Gießpfützen schlecht abtrocknen können, dehnen sich die Holzfasern des WPC aus. Bei Hohlkammerdielen besteht zudem das Risiko, dass sich Wasseransammlungen bilden. Die Folgen: Abreißen von der Befestigung und Verformung der Dielen, oder unangenehme Geruchsbildung.
Vermeidbar durch:
Vor allem Hohlkammer-WPC-Dielen sollten nie ohne ein Gefälle von etwa einem oder zwei Prozent (je nach Hersteller), vom Haus wegführend, verlegt werden. "In den Hohlkammern kann sich ohne Gefälle schnell Wasser anstauen und so Schäden durch Staunässe verursachen. Außerdem vermeiden Sie ein Durchfeuchten der WPC-Dielen, in dem Sie genau die vom Hersteller vorgeschriebenen Abstände der Dielenenden zu angrenzenden Objekten (Hauswand, Steinmauer oder Ähnliches) einhalten. Diese dienen als Hinterlüftung", so der Experte. Eventuell sind zusätzlich Entwässerungslöcher angebracht, die mit üblichen Holzwerkzeugen ins WPC gebohrt werden. Auch hier rät Grežina: "Fragen Sie in solchen Fällen beim Hersteller Ihrer WPC-Dielen nach. Oder noch besser: Lassen Sie die Dielen von einem Experten verlegen, der genau alle Herstellerempfehlungen kennt und weiß, wie in Sonderfällen umzugehen ist."
7. Schäden durch fehlerhafte Montage
Nach der langjährigen Erfahrung des Experten ist die häufigste Ursache von Verformungen und Aufsplittern von WPC-Dielen eine fehlerhafte Montage. "Meistens wurden die empfohlenen Abstände beim Verlegen nicht eingehalten", erklärt Grežina. Dennoch können auch Kleinigkeiten wie falsche Schrauben, zu große Terrasseneinheiten oder kurz vor der Montage falsch gelagerte Dielen ungewollten Schäden führen. Das kann das Aufwölben der Dielen oder Farbspuren um die Schrauben herum verursachen.
Vermeidbar durch:
Aufgrund der häufigen Montagefehler empfiehlt Grežina, die Verlegeanweisungen des Herstellers genau zu lesen: "Hält man sich beim Verlegen nicht genau an die geforderten Richtwerte, führt das unweigerlich auch zu Gewährleistungsverlust!"
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