In nahezu jeder Sprache gibt es Worte oder Formulierungen, die eine Befindlichkeit ausdrücken, die typisch ist für den jeweiligen Sprachraum. Da es selten eine unmittelbare Entsprechung gibt, stellen diese Begriffe Übersetzer vor ein Problem. So zwingt sie die klassische deutsche Gemütlichkeit oft zu weitschweifenden Erklärungen, um dieses Gefühl halbwegs nachvollziehbar abzubilden. Ab und zu kommt es jedoch vor, dass ein solcher Begriff die Sprachbarriere überwindet – und damit auch das Lebensgefühl transportiert.

Von Michel aus Lönneberga lernen

Googelt man das Wort Lagom, begegnen einem schnell Begriffe wie Glücksformel oder schwedische Philosophie. Diese etwas reißerischen Überschriften sind aber eher eine idealisierte Interpretation dessen, was aus Lagom erwachsen könnte. Die Wikipedia nähert sich dem Wort etwas sachlicher. Lagom bedeutet demnach so viel wie "gerade richtig, eben nicht zu viel und nicht zu wenig, die ideale Balance, Mittelweg, Ausgewogenheit, Konsens“". So antwortet die Mutter von Michel aus Lönneberga in Astrid Lindgrens Roman auf die Frage des Vaters, wie sie die Köttbullar für das Ortsfest zubereite: "Lagom stora, lagom runda och lagom bruna" (So groß, rund und braun, wie sie sein müssen).

Die ideale Balance finden – das ist die Kernaussage des Lebensgefühls Lagom

Dieser "schwedische Mittelweg", die ideale Balance, ist eine der Antworten auf die Fragen, die mit dem neuen Leitthema „Floored by Nature“ der DOMOTEX 2023 in Hannover gestellt werden. Wie finden wir den Weg zu einem gesunden, natürlichen und nachhaltigeren Leben in unseren Arbeits- und Wohnräumen? Während vieles, was im Ungleichgewicht ist, sich unserer direkten Einflussnahme entzieht, können wir unser Umfeld oft frei gestalten. Die aktive Auseinandersetzung mit Lagom schärft zunächst einmal das Bewusstsein für das Wesentliche und hilft uns, ein Zuviel und Zuwenig darin überhaupt zu erkennen.

Doch wo setzt man an?

Vieles, was wir bereits verinnerlicht haben (sollten), findet sich in einer lagomen Lebensweise wieder. Und das Schöne ist, Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und gesunde Ernährung lassen sich sehr wohl mit Genuss in Einklang bringen. Das Vermeiden von Verschwendung, die Schonung natürlicher wie privater Ressourcen ist keinesfalls gleichbedeutend mit Verzicht, sondern schlicht Ausdruck einer bewussten, reflektierten Lebensweise, die Verantwortung übernimmt und schon damit zur inneren Ausgeglichenheit beiträgt. In der Folge dessen können sich ausufernde Kosten, horrende Energieverbräuche oder ungesunde Körperfülle gefühlt wie von selbst nivellieren.

In Skandinavien – tatsächlich kennen auch die Norweger den Begriff Lagom – sorgt dieser bescheidene wie bewusste Lebensstil bereits seit vielen Generationen für einen entspannten Alltag. Die aktuell allerorten angestrebte ausgewogene Work-Life-Balance ist hier seit langem heimisch.

Immer mehr Anbieter wie MeisterWerke fördern die Lagom-Lebensweise

Auch wenn Lagom bisher nicht als große Welle über den Kontinent geschwappt ist, finden sich doch immer mehr Anbieter, die diese Lebensweise mit eigenen Produktlinien unterstützen. Im Bereich der Bodenbeläge haben sich beispielsweise die MeisterWerke aus dem westfälischen Rüthen des Themas angenommen. Auf seiner Website offeriert das Unternehmen nicht nur eine große Auswahl an lagomen Bodenbelägen, man geht das Thema dort tatsächlich recht umfassend an. So findet man unter anderem Vorschläge für passende Möbel im Lagom-Stil und Hinweise dazu, wieviel Deko nach Einschätzung der Westfalen überhaupt noch Lagom ist.

Lagome Bodenbeläge aus Italien setzen auf kühlende Wirkung

Und selbst in Italien, sonst eher bekannt für seine Extravaganz, finden sich inzwischen lagome Bodenbeläge. Interessanterweise bevorzugen die Südeuropäer dabei die kühlende Wirkung und die ausgesprochene Robustheit von Keramik. Sowohl Ceramiche Marca Corona aus Sassuolo als auch Terratinta Ceramiche aus Fiorano Modenese setzen in ihren Portfolios auf Designs, die der lagomen Lebensweise huldigen.

Lagome Möbel, Wohnaccessoires und Bodenbeläge für ein längeres Miteinander

Die Beispiele zeigen, ein Lagom-gemäßes Ambiente spiegelt sich auch in der Auswahl der Materialien wider. Lagome Möbel, Wohnaccessoires und Bodenbeläge sind auf ein längeres Miteinander ausgelegt und bestehen im Wesentlichen aus Holz, Keramik oder anderen natürlichen Materialien. Die Farbgebung ist entsprechend und bevorzugt Weiß, Grau und Naturtöne – ausbalancierter Minimalismus gepaart mit Behaglichkeit.

Die Gestaltung der eigenen vier Wände verträgt eine ordentliche Portion Lagom

Wir sehen also, die Konzentration auf das Wesentliche, die Vermeidung von Extremen, beschränkt sich nicht auf den Konsum, die Arbeitsweise oder den gesellschaftlichen Umgang. Auch die Gestaltung des räumlichen Umfeldes, insbesondere der eigenen vier Wände, verträgt eine ordentliche Portion Lagom. Aber auch hier gilt wieder der Mittelweg, die Balance. Denn wer den Fokus allein auf ein funktionales, nüchternes, vermeintlich skandinavisches Ambiente legt, hat Lagom noch nicht verinnerlicht. Zum Mittelweg gehört tatsächlich immer auch ein Schuss Hygge, oder wie wir Deutschen sagen würden: ein wenig Gemütlichkeit.

Interessante Links

MeisterWerke Schulte GmbH | https://youtu.be/9E6LIPpGjHY

Terratinta Ceramiche

Ceramiche Marca Corona S.p.a. | https://youtu.be/gEAKnoQt7J0

https://youtu.be/CK48Ag5Vt24